”Beat of my heart” 03
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Die zwei Stunden Kunstunterricht vergingen schnell, und es waren auch die letzten Stunden für den heutigen Tag. Als es zum Abschluß läutete war Alix noch in das Bild vertieft, und blickte langsam auf, bevor er doch noch zwei Striche nachzog. Erst dann packte er seine Sachen zusammen, und brachte das Bild wie alle Anderen nach vorne zu der Lehrerin.
Auch Ronan packte seine Sachen zusammen und steckte alles wieder in seinen Rucksack, stand auf und schulterte ihn, ehe er sein Bild der Lehrerin gab und sich noch mit einem Lächeln verabschiedete. Dann wurde sein Lächeln aber tiefer, als er zu Alix trat und nach ihm die Treppen herab- und dann aus dem Schulgebäude ging. "Fahren wir noch zusammen im Bus ? Er dürfte bald kommen, wenn ich die Zeiten noch richtig im Kopf habe ... und wir haben ja die gleiche Richtung."
Die Treppe hinab schaffte Alix immer besser, und er nickte gleich bei der Frage. „Können wir machen und er ist nicht so voll, denn in unserer Richtung sind nicht so viele Schüler.“ Dann blicke er zu seinem Freunden, die nur zu ihnen winkten und ein „Bis Morgen ihr zwei !“ riefen, und dann verschwanden ... denn sie wohnten nicht weit weg von der Schule, und gingen zu Fuß. Alix winkte auch noch und ging mit Ronan weiter zu der Bushaltestelle.
Der Blauhaarige hatte noch ein "Euch auch !" gerufen und ebenfalls gewunken, ehe er mit Alix mitging und sich nahe zu ihm stellte, als sie an der Haltestelle warteten. Wie erwartet, kam auch gleich der Bus und er ließ Alix vor, setzte sich dann neben ihn an die Gangseite und drehte sich ein wenig zu ihm, damit sie besser Platz hatten, da sie beide breite Schultern besaßen. Als der Bus anfuhr, zögerte Ronan kurz ... doch dann gab er sich einen Ruck, und sprach Alix verlegen an. "Äh ... ich weiß, das klingt jetzt wie eine sehr dumme Anmache, aber ... möchtest du vielleicht noch ein wenig zu mir hoch ? Ich habe Gestern einen Apfelkuchen gebacken ... aber nicht so einen Pie, sondern ein österreichisches Rezept, das ich von meinem Onkel habe. Also wenn du möchtest ?"
Es klang wirklich so und Alix war etwas sprachlos - denn es klang wirklich wie eine seltsame Anmache, denn es gab Männer die es genossen, Andere zu füttern. Aber das schüttelte Alix aus seinen Gedanken, denn sein Bauchgefühl sagte ihm eigentlich, daß er Ronan vertrauen konnte. Es dauerte also einen Moment, bis er antwortete. „Ich .... ich denke, so einen zu kosten ist schon verlockend, und du kannst mir das alte Tanzstuio mal von innen zeigen.“ Er stammelte ein wenig und war irgendwie auf alles neugierig. Zuerst auf jeden Fall Ronan, dann der Kuchen und auch, daß er das Studio von innen sehen konnte.
"Super ! Und klar zeige ich dir auch das Studio, auch wenn da noch viel renoviert werden muß. Aber bis ich den Abschluß habe, bin ich fertig - und dann kann ich endlich loslegen." Ronan strahlte regelrecht, da er sich so darüber freute, daß Alix angenommen hatte ... auch wenn der junge Naga sich insgeheim wunderte, weshalb er für einen Moment leichte Angst bei seinem Gegenüber gerochen hatte. Doch er hoffte, daß sich das nach und nach legte und horchte auf, als der Busfahrer schon seine Haltestelle ansagte. "Komm - die Nächste ist es schon." Dann drückte er auf den Halteknopf und stand auf, hielt dem Braunhaarigen die Hand hin, um ihm aufzuhelfen und hoffte, daß dieser die Geste annahm.
Da der Bus schon bremste, nahm Alix das Angebot doch an und merkte, daß der Griff locker war, aber daß Ronan viel Kraft hatte. Er war rasch aufgestanden, hielt seinen Rucksack und stieg einen Moment später mit ihm aus. „Uhm - gerade das, was noch nicht renoviert ist, interessiert mich. Es zeigt mir noch vieles und ich hatte mich nicht getraut, es einfach mal unerlaubt zu betreten, und ich konnte nur durch eine der Scheiben grob hineinsehen.“ Selbst diesen Einblick hatte er gezeichnet, denn es war sehr interessant gewesen, das in einem Gemälde umzusetzen.
Als er das hörte, hob Ronan überrascht eine Braue - dann lachte er leise und nickte, ging mit ihm an die Seite des einstöckigen Hauses und schloß die Seitentüre auf, ging als Erstes hinein und gleich nach links, um eine andere Türe aufzuschließen, sie zu öffnen und einzutreten. Als auch Alix nachkam schaltete der junge Naga das Licht an und breitete die Arme aus, ehe er breit zu dem Braunhaarigen lächelte. "Nun - noch ist alles wie es war, ich bin noch nicht einmal zum Putzen gekommen. Du willst es malen, nicht wahr ? Wenn du möchtest, kannst du ja am Wochenende herkommen ... von Vormittag bis frühen Nachmittag ist das beste Licht. Ich würde dann die Verschläge außen abnehmen, damit du alles gut sehen kannst."
„Ich danke dir, und ich möchte es einmal hier innen zeichnen, wenn die Bretter noch davor sind, und das Licht durch die Spalten durchscheint. Aber danach gern auch wenn sie weg sind. Aber wenn du sie vorher wegnimmst, ist es auch nicht so schlimm. Du willst es ja renovieren.“ Er würde sich da anpassen, denn er wollte Ronan sicher nicht bei seinem Renoviervorhaben einschränken.
"Dann lasse ich sie dran und du zeichnest erst alles, wenn das Licht durchsickert und dann nehme ich sie weg, damit du volles Licht hast. Gerne auch nach und nach, so daß du immer mehr Lichteinfall hast - so könntest du eine ganze Serie daraus machen ? Also wenn du magst, ist nur eine Idee." Am Schluß´kratzte sich Ronan verlegen im Nacken, da er gerade jetzt und hier sehr aufgeregt war ... und sich mehr als nur freuen würde, wenn sie auf diese Weise sehr viel Zeit verbringen konnten. "Möchtest du dich noch umsehen ? Oder gehen wir rauf ?"
„Uhm - die Idee ist gut, und nur, wenn es okay ist. Und wir können gern hinaufgehen, ich hab jetzt schon einiges gesehen.“ Er hatte sich wirklich umgesehen und würde Zuhause auch schon einiges skizzieren können, denn solche Sachen konnte er sich sehr gut merken. „Und man riecht den Kuchen sogar hier unten.“ gestand er, denn er hatte ihn wirklich schon wahrgenommen und das hieß, daß er wirklich selbstgemacht war.
Als Alix bei ihm war, schaltete Ronan das Licht wieder aus und ging ihm in den Vorraum nach, schloß die Türe wieder ab und grinste, als er ihm dann die Treppe vorging und oben die rechte Türe aufschloß. "Natürlich ist es okay - und ich würde mich freuen, wenn ich dir zusehen dürfte aber nur, wenn du es auch möchtest. Und jep, ich maaaaag den Geruch - Gestern roch es noch besser, und der Kuchen schmeckt auch so gut wie er riecht." Während er sprach, hatte Ronan die Türe geöffnet und trat ein, zog seine Schuhe aus und hängte die Jacke auf, ehe er seinen Rucksack an die Seite stellte und Alix dabei half, aus seiner eigenen Jacke zu schlüpfen, um sie dann aufzuhängen. "Geh doch schon mal vor, ja ? Ich komme dann gleich nach." Dann stellte Ronan den Rucksack von Alix neben seinen eigenen Rucksack, schloß die Türe und kam dann ebenfalls in den Wohnraum nach, in dem auch die kleine, doch schöne, neue Küche stand. Ronan hatte sich hier in den Sommerferien völlig neu eingerichtet und hoffte, daß es Alix gefiel ... und nahm, während er daran dachte zwei große Teller herab, schnitt ihnen je zwei rechteckige Stücke des Blechkuchens ab und gab sie auf die Teller, ehe er noch eine Flasche Sprühsahne aus dem Kühlschrank und zwei Kuchengabeln nahm und dann mit allem zum Sofa kam, um es auf dem Sofatisch anzurichten. Erst dann setzte sich der junge Naga neben Alix und drehte sich zu ihm, um ihn fröhlich anzulächeln.
Der blickte kurz auf seinen Teller, auf dem wirklich zwei große Stücke lagen, genau wie auf dem von Ronan. Er traute sich aber doch etwas zu fragen. „Uhm ... ich weiß, es klingt mißtrauisch. Aber du hast es mir jetzt nicht nur angeboten, weil du so einen Fetisch hast, oder ?“ Die Frage machte ihn doch verlegen.
Die Frage überraschte Ronan jedoch sichtbar, da er keine Ahnung hatte, was Alix meinen könnte. Er wußte zwar, was Fetische waren - doch er wußte nicht, was der Braunhaarige in Bezug auf die Kuchen meinen könnte und fragte nun zögernd, während er sichtbar ratlos war. "Äh ... ich verstehe nicht, Alix. Was meinst du ?"
Jetzt wurde Alix noch verlegener. „Entschuldige. Es gibt Menschen, die einen Fetisch haben und Andere füttern, bis sie so dick werden, daß sie nicht mehr aufstehen können. Und noch einen Fetisch auf sehr Fette ... oft kombiniert sich das auch. Und entschuldige, ich bin einfach zu unsicher, weil du mich gleich mochtest.“ Es war ihm wirklich peinlich jetzt und er traute sich gar nicht, Ronan anzusehen.
Jener war mehr als nur überrascht und alleine die Vorstellung ließ ihn kreidebleich werden, als er die Worte von Alix verstand ... doch dann riß der junge Naga sich zusammen und neigte sich etwas näher, hob das Kinn von Alix mit seiner Hand sanft an und lächelte ihn zärtlich an. "Okay, das wußte ich alles nicht. Und ja, ich mochte dich sofort, als ich dich sah - nämlich dein freundliches und eher scheues Wesen. Ich würde dich auch mögen, wenn du so dünn wie Tibbs oder so klein wie mein Onkel Mattheo wärst, oder so wie ich. Oder gestreift, oder lila mit gelben Punkten. Natürlich gebe ich zu, daß mir gefällt, was ich sehe - aber das hat andere Gründe. Shit, wie kann ich das am Besten erklären ... ich muß kurz meinen Laptop holen, dann erkläre ich es dir." Als er endete, koste Ronan noch einmal kurz mit den Fingerspitzen über die leichten Stoppeln, die bei Alix fühlbar waren und stand dann auf, holte von dem Schreibtisch an der Seite seinen Laptop und setzte sich nun direkt neben Alix, so daß sich ihre Beine und Schultern berührten. Dann öffnete er den Laptop, um ihn dann kurz vor sein Gesicht zu halten, als sein Auge abgelesen wurde. Zum Glück sah man dabei nicht, daß Ronan es kurz in sein Nagaauge wandelte, denn nur so war auch gesichert, daß Niemand Zugang zu seinem Laptop bekam. Dann stellte ihn der Blauhaarige wieder auf seine Beine und wählte mit dem Touchpad einen Ordner an, so daß man die Dateinamen sah, doch noch keine Vorschaubilder.
Allein die Worte hatten Alix gezeigt, daß Ronan nicht so einer war - und die Berührung hatte ihm auch keine Angst gemacht, sie hatte sich gut angefühlt. Er wußte jetzt schon irgendwie, daß er ihm vertrauen konnte. Als Ronan sich jetzt wieder mit dem Laptop neben ihn setzte, da er ihm darauf etwas zeigen wollte, sah er neugierig zu ihm herüber.
Da der junge Naga roch, daß die leichte Angst von vorhin völlig vergangen und dem Geruch von Neugier Platz gemacht hatte, lächelte er wieder und öffnete ein Bild das seine beiden Väter als Menschen zeigte, als Terence mit ihm hochschwanger war. Er hob unbewußt die Hand und streichelte über die Gesichter der beiden, ehe er den Laptop ein wenig drehte, damit Alix sie besser sehen konnte. "Das sind meine beiden Väter, als sie noch etwas jünger waren ... man kann genau sehen, nach wem ich komme, hm ? Und das hier ..." Während er sprach, klickte Ronan ein weiteres Bild an und schob es dann neben das Erste, und erklärte weiter. "Das sind mein Großvater und sein Gefährte. Die blauen Haare habe ich übrigens von Gramps ... so wie mein Dad, es ist wie gesagt ein Gendefekt. Weißt du, in dem Dorf aus dem ich herkomme leben nur Männerpaare, und ihre Kinder und Enkel ... und wir sind alle sehr glücklich. Und wie du sehen kannst, habe ich schon von ganz klein auf gelernt, daß auch ein Körper wie deiner sehr begeherenswert und liebenswert sein kann - und daß du dazu noch ein wundervolles Wesen hast, versüßt mir das Ganze noch. Ich hoffe, du bist mir deshalb nicht böse, und gibst mir auch eine Chance ? Ich würde mich verdammt darüber freuen, Alix."
Man sah, wie glücklich die Eltern und die Familie waren und Alix fand sie außergewöhnlich. Aber bei den letzten Worten zog er sich innerlich wieder etwas zurück, und antwortete leise. „Böse bin ich dir nicht, aber ... laß uns erst einmal langsam Freunde werden. Ich brauche selbst für Freundschaft etwas Zeit, und das schon immer.“ Ein wenig Angst war doch wieder da, und er aß - ohne es zu bemerken - den leckeren Apfelkuchen.
Die feinen Sinne des jungen Nagas erfaßten sofort das Problem und er nickte, als er den Laptop an die Seite stellte und sich zu Alix wandte, während er seinen eigenen Teller aufnahm und sich etwas Sahne auf den Kuchen gab. "Natürlich - ich wollte jetzt nicht schon, daß du bei mir einziehst oder so etwas,, Alix. Aber ich meinte, ob du mir eine Chance gibst, daß es vielleicht neben einer Freundschaft mehr werden könnte ? Wenn du dir das überhaupt nicht vorstellen kannst wäre es zwar sehr schade, aber ich würde das natürlich akzeptieren. Das meine ich ernst, Alix ... ich würde dich niemals bedrängen. Aber schön wäre es eben schon, weißt du ?"
Alix hatte den Kuchen noch nicht ganz aufgegessen und blickte Ronan an, denn er merkte, daß er ihn mit seinen Worten wohl verletzt hatte. „Entschuldige ... ich bin bei allem einfach zu unsicher. Ich hätte nicht gedacht, daß sich Jemand in mich verliebt, den ich auch so anziehend finde. Ich denke, es kann mehr werden, eine Beziehung wäre ein Traum ... aber ich brauche Zeit, und deswegen erst Freunde, um sich genau kennenzulernen, und dann mehr.“ Selbst jetzt hatte er allen Mut zusammengenommen, was seine geistigen Nerven etwas streßte, und seinen Magen deswegen gleich grummeln ließ.
Als er das hörte, erwachte sofort ein hoffnungsvolles Lächeln auf den Zügen Ronans und er nickte, ehe er leise schmunzelte und den inzwischen leeren Teller des Anderen aufnahm, ihm noch zwei Stück Kuchen brachte und sich dann wieder hinsetzte, um seinen eigenen Kuchen zu essen. "Ich danke dir, Alix ... und natürlich ist es wichtig, daß wir uns auch außerhalb vom Bett verstehen und Freunde werden können. Um ehrlich zu sein, kenne ich das nur zu gut: Ich hatte schon zwei Beziehungen. Der Eine war am Anfang nett und alles, aber nach einer Weile begann er dauernd zu nörgeln ... ich würde zuviel essen, das Falsche essen, und wäre generell zu schwer. Als ich dann per Zufall herausfand, daß er sich mit Pheromonen einrieb, habe ich lieber Schluß gemacht. Der Andere war das genaue Gegenteil: Er nahm meine Geschenke sehr gerne an und mochte auch den Sex ... aber als ich ihn fragte ob er mein fester Freund werden will, warf er mich raus und sagte mir er wolle keine Beziehung, ehe er mir die Türe ins Gesicht knallte. Ich bin froh, daß du mir eine Chance gibst, Alix ... denn ich mag dich sehr gerne und hoffe auch, daß wir mindestens Freunde werden."
Alix aß nun wirklich noch den Kuchen auf, um seinen Magen wieder zu beruhigen ... und er hörte genau zu, als Ronan erzählte. Er wußte nun auch, warum dieser wissen wollte, ob er eine Chance auf eine Beziehung hätte. „Jetzt verstehe ich, warum du es gern wissen wolltest.“ Er stellte den erneut leeren Teller auf den Tisch, und sein Magen hatte sich wirklich wieder beruhigt. „Der Kuchen war wirklich köstlich ... und jetzt weiß ich auch, daß du wirklich so viel ißt. Ich denke bei dir, um deine Energie aufzuladen ... ich hab das eher, um meinen Streß loszuwerden.“ Was ihn eher beschämte, denn er war vor dem Tod seiner Eltern schon kräftiger, aber eher normal, und nicht so mollig wie jetzt.
"Das ist doch nicht verkehrt ? Mein Onkel Mattheo braucht auch immer etwas Süßes, wenn er Streß hat. Gut, bei ihm schlägt es überhaupt nicht an, weil er als Zwilling zu klein war und deshalb immer nachholen muß - aber trotzdem braucht er Süßkram und Kuchen, um ruhiger zu werden. Von ihm ist übrigens das Rezept für den Apfelkuchen hier ... er liebt es zu backen, und hat das Rezept von der Ziehmutter seines Gefährten bekommen. Und ja, ich verbrauche so gut wie alles, das ich esse ... und das ist vielen eben zuviel, und ich danke dir für dein Verständnis, Alix." Als er endete, wurde auch Ronan fertig und stellte seinen Teller auf die Seite, ehe er sich zu Alix neigte und ihm wieder sanft über die Wange strich. "Du brauchst dich für überhaupt nichts schämen, ja ? Vor allem nicht bei mir. Und egal was die Idioten unken ... du siehst verdammt gut aus, basta. Wenn du magst, kannst du ja öfter zu mir kommen und Kuchen naschen ? Ich backe oft und würde mich sehr freuen, Alix."
„Da machst du Konkurrenz mit Granny. Hmm ... wenn du frische Eier brauchst, wir haben reichlich Hühner und auch ein paar Milchkühe. Die Eier verkaufen wir und Milch, die zuviel ist, bringen wir zu einem Bekannten, der dann Käse daraus macht. Und wir haben reichlich Apfelbäume und auch Bäume, von denen wir Ahornsirup abzapfen. Wenn du das mal zum Backen brauchst.“ Alix plapperte nun doch kurz, und bot das einfach an.
Und man sah sofort, wie Ronan zu strahlen begann und heftig nickte, ehe er verlegen lächelte und mit den breiten Schultern zuckte. "Wenn ich dürfte ? Frisch ist noch immer am Besten. Ich zahle auch dafür ... oder wenn es euch lieber ist, helfe ich auf der Farm ? Ich kann Mist schaufeln, schwere Sachen schleppen oder Holz hacken, oder falls ihr ähnliche Arbeiten habt, für die man einfach nur Kraft braucht. Um ehrlich zu sein, würde ich mich freuen ... ich bin hier nicht so ausgelastet, wie ich es gewohnt bin, weißt du ?"
Jetzt war Alix doch erstaunt, und überlegte kurz. „Also wenn du möchtest, wir können schon immer mal etwas Hilfe dafür brauchen. Ich helfe zwar soweit ich kann, aber ich bin etwas ungeschickt. Aber wegen Misten, es riecht vielleicht ein Bißchen arg für deine gute Nase.“ Alix hatte ja mitbekommen, daß Ronan da empfindlich war, und daher sagte er es lieber gleich. „Und ich frage Granny auch erst einmal, ob sie damit einverstanden ist.“ Denn er wollte sie nicht überfallen. Wie er sie kannte, würde sie sich aber auch darüber freuen. Trotzdem würde er sie erst fragen.
Als sich Alix darum sorgte, daß er Probleme mit dem Geruch haben würde, lächelte Ronan wieder und schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich leicht näherneigte. "Ehrlich ? Das ist für mich kein Problem, das sind natürliche Gerüche, die kann ich in gewisser Weise ausblenden. Es sind diese Parfüms und künstlichen Duftstoffe, die mir zu schaffen machen ... das geht uns allen so in meiner Familie. Mein Cousin hatte im College das Problem, daß einem Kerl in der Footballerdusche seine Cologne-Flasche runterfiel, und er die volle Kanne abbekam - Devon kam den ganzen Tag nicht aus dem Niesen raus, und auch die nächsten Tage lief ihm die Nase, und er roch so gut wie nichts. In Kaufhäusern gucke ich immer, daß ich die Parfümabteilungen so gut wie möglich meide - bei dem Durcheinander wird mir regelrecht schlecht, und mir dröhnt der Kopf. Aber sowas wie Mist oder Tiergeruch macht mir nichts, das stecke ich weg, Alix."
„Dann ist es ja gut und ich denke, diese Menge an Duft hat allen zugesetzt. Und an den Tiergeruch gewöhnt man sich schnell. Uhm ... ich muß mich jetzt aber verabschieden. Ich hoffe, das ist okay - denn ich hab vergessen, Granny Bescheid zu sagen, und der nächste Bus kommt bald.“ Es war Alix jetzt doch ein wenig peinlich, denn er wollte jetzt nicht so aussehen, als wenn er spontan abhaute.
"Was ? Shit, ja - es ist ja schon fast wieder eine Stunde vergangen. Sorry, ich wollte dich gar nicht so lange aufhalten ... und natürlich verstehe ich das, Alix." Ronan stubste den Anderen kurz mit der Schulter an dessen und lachte dann leise, denn er hatte sehr wohl den unbewußten Blick auf die Armbanduhr und das leichte Erschrecken bemerkt als Alix sah, wie spät es war. Und da der Bus nur alle Stunde fuhr und die Strecke sicherlich weit wäre, nahm er es ihm bestimmt nicht übel und stand auf, ging noch einmal in die Küche und legte zwei der Kuchenstücke in eine kleine Plastikdose, während Alix sich anzog. Dann kam auch Ronan an die Türe und gab ihm die Dose, ehe er ihm vorausging und die Türen aufhielt, und ihn unten noch einmal anlächelte. "Es war schön, mit dir zu reden und Kuchen zu essen, Alix ... sag doch bitte deiner Granny schöne Grüße, ich habe ihr und dir noch ein Kuchenstück eingepackt. Wir sehen uns ja Morgen in der Schule ... und denk dran: Wenn ihr Jemand zum Arbeiten braucht, ich helfe gerne, und mir reichen ein paar Eier oder Äpfel als Lohn."
Alix war noch ganz überrascht wegen dem Kuchen, den Ronan ihm mitgegeben hatte, und er dankte ihm. „Danke, und es wird für mich ganz was Neues. Und ich denke, Granny wird der Kuchen auch gut schmecken. Morgen bringe ich die Dose wieder mit ....und was du bekommst, das wird Granny entscheiden. Bis Morgen dann.“ Er winkte noch und ging gleich zu der Bushaltestelle, denn er Bus war schon zu sehen.
Ronan blieb noch in der Türe stehen und winkte Alix nach, als dieser mit dem Bus wegfuhr, ehe er verträumt aufseufzte und wieder hineinging, die Außentüre abschloß und dann wieder hoch in seine Wohnung ging, um sich dort auf das Sofa fallenzulassen. Er war mehr als nur verliebt - und alleine schon der Gedanke an Alix ließ den jungen Naga überglücklich grinsen und er atmete tief ein, um dessen Geruch tief in sich zu speichern.
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