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”Beat of my heart” 05
 

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Am nächsten Morgen pfiff Ronan mit der Radiomusik mit, die er beim Zuschneiden des Fleischs hörte, das er zum Frühstück essen würde ... und bereitete sich auch zwei dickbelegte Sandwiche, die er dann in die Schule mitnahm. Dabei tanzte er auch ein wenig und lachte schließlich leise, da er die ganze Zeit an Alix dachte. Doch dann aß er schnell das Fleisch und putzte noch seine Zähne, da bald der Bus kam und schnappte seinen Rucksack, ehe er die Türe seiner Wohnung und unten dann die der Außentüre abschloß und an die Haltestelle ging. Er würde sich am Liebsten selbst beißen, da er Alix nicht fragte, welchen Bus er nahm ... und so stellte er sich schon an die Haltestelle, um den frühesten Bus, in dem die Schüler waren, nehmen zu können. Zum Glück fuhren sie in der Früh alle halbe Stunde, damit die Schüler auch zur Schule kamen ... und so konnte er zwei Busse abwarten, ehe er den dritten Bus nehmen mußte.

Alix war im ersten Bus, um früher da zu sein ... denn er wollte nie wegen der Treppe erschöpft in die Klasse kommen, und so war er mit am Frühsten da. Heute setzte er sich aber im Bus auf die andere Seite, denn so konnte er besser das Haus sehen, in dem Ronan wohnte. Vielleicht war er ja auch schon an der Haltestelle, und Alix war wirklich erstaunt, denn er konnte ihn dort tatsächlich schon sehen.

Und die guten Augen des jungen Nagas sahen den Braunhaarigen sofort, so daß er an die Haltestelle trat und als der Bus anhielt, einstieg und sofort zu ihm kam. "Guten Morgen ... ich wußte nicht, wann du fährst deshalb dachte ich, ich warte auf dich. Ich hoffe, deiner Granny hat der Kuchen geschmeckt ? Gerade Grannys haben so viel mehr Erfahrung und kennen viele Tricks und Kniffe, die ich alle noch lernen muß."

„Guten Morgen, und er hat Granny großartig geschmeckt. Sie hätte gern das Rezept ... und sie möchte dich auch gleich kennenlernen, daher hab ich die Transportdose auch noch nicht gleich mitgenommen.“ Alix war froh, daß es erst um Granny ging, und er war daher jetzt nicht ganz so aufgeregt.

"Wirklich ? Fantastisch ! Darf ich dann nach der Schule gleich mit dir mit ? Es würde sich anbieten, so kann ich auch helfen." Ronan hoffte, daß er jetzt nicht zu aufdringlich war - doch er freute sich schon darauf, sie kennenzulernen und auch zu helfen ... und vor allem freute er sich darauf, Zeit mit Alix verbringen zu können. "Und ich bin mal gespannt, wie der normale Sport hier so ist ... ich wußte nicht, was ich so mitnehmen muß, deshalb habe ich eine kleine Trainingstasche mit und hoffe, ich kann sie im Spind lassen ? Und ich freue mich total auf den Hauswirtschaftskurs ... ich hoffe, wir kochen auch etwas." Denn heute hatten sie nur eine normale Schulstunde am Anfang, ehe sie Sport hatten und nach dem Mittagessen Hauswirtschaft.

„Granny wartet schon darauf, daß ich dich gleich mitbringe. Und wegen Sport, das ist ohne die Footballspieler und Co, die bekommen immer ein anderes Training. Ich bin aber trotzdem zu ungeschickt bei den meisten Sachen, und freue mich eher auf den Hauswirtschaftskurs.“ Was Ronan wohl auch tat, das hatte Alix gleich mitbekommen.

"Jep, ich auch ... ich koche leidenschaftlich gern und ich hoffe, es ist nicht zuviel Arbeit für deine Granny. Und mach dir wegen dem Sport keine Gedanken ... ich helfe, wo es geht, und vielleicht kann man das alles ja ein wenig mit Musik verbessern oder so." Zumindest hoffte es Ronan, denn vieles ging mit Musik einfach besser und dazu gehörte auch die Bewegung beim Sport.

„Uhm ... Nein, das wird beim Sport nicht klappen, das wird der alte Kerl nicht mögen. Er war früher der Trainer der Footballmannschaft und seit er eigentlich in Rente ist, konnte er hier doch noch Sportunterricht machen, und er wird uns durch die Gegend scheuchen.“ Im Grunde war es Laufen und sonstwas, das den unsportlichen Braunhaarigen ordentlich streßte.

"Was für ein Arschloch ... verdammt. Am Besten bleiben wir zusammen und wenn er meckert, dann lenke ich ihn mit Footballfragen ab, okay ? Eigentlich geht das gar nicht - man muß den Sportunterricht immer an die Kondition der Schüler anpassen, nicht andersherum." Es ärgerte Ronan sichtbar, daß dieser Sportlehrer sich höchstwahrscheinlich bei den Schülern abreagierte - denn er konnte sich schon denken, daß in dem Unterricht nur die waren, die nicht sportlich genug für die Mannschaftssportarten waren.

„Es geht schon ... wir haben nur einmal die Woche, und wir sind alle Normale im Sport, die nie in die Mannschaften kommen. Er hofft zwar immer, aber gibt nach einigen Stunden nach und ist froh, wenn wir überhaupt was schaffen. Ah, wir müssen raus.“ Alix hatte es fast nicht mitbekommen, denn das Gespräch hatte ihn doch abgelenkt.

Doch Ronan paßte auf und war schon im Begriff, aufzustehen, nickte kurz und ging dann den Anderen nach, da an dieser Haltestelle alle Schüler im Bus ausstiegen. Außen wartete er auf Alix und lächelte, ehe er ihm zum Schulgebäude folgte. "Zum Glück ... ich kann solche Schleifer nicht leiden, deshalb bin ich auch nicht im Football oder ähnlichen Sportarten. Ich mag das Tanzen viel lieber, das ist lockerer. Gehen wir schon ins Klassenzimmer ? Oder wartest du außen auf die Anderen ? Im Hof standen ja gestern diese dummen Haufen von den Sportlern und Cheerleadern."

„Ich gehe meist gleich nach oben, so schaffe ich ohne Eile die Treppe, und hab in der Klasse noch etwas Ruhe. Tibbs und Marc kommen dann auch, und die Sportskanonen kommen immer zuletzt, um nicht zu lange in den Klassenräumen sitzen zu müssen.“ Alix sprach leise und ging weiter. Ronan blieb ja bei ihm, und würde jetzt sicher auch gleich mit hochkommen.

Jener nickte und hielt Alix die Türe in das Gebäude auf, ehe er ihn vorließ und sich wieder dessem Tempo anpaßte. Allerdings nahm er ihm nach den ersten Stufen den Rucksack ab und lächelte, als er es ihm erklärte. "Das ist nicht, um dich zu bevormunden - sondern weil ich dich mag. Es ist zwar nicht mehr unbedingt üblich, daß Kerle ihren Freundinnen die Taschen tragen, doch ich finde das eine schöne Sitte und hoffe, du bist mir nicht böse ?"

„Nein, bin ich nicht - und es ist lieb gemeint. Aber ich trage ihn doch lieber selber. So gewöhne ich mich daran, mit ihm in den dritten Stock zu steigen, um da Ausdauer zu bekommen ... tragen kann ich immer gut, ich helfe Granny dabei immer.“ Dafür hatte er genug Kraft, es war nur seine Ausdauer bei anderen Sachen, und wenn er zu weit tragen mußte. Aber selbst wenn er dabei schnaufte, dann machte er eine Pause und trug dann weiter.

Natürlich hatte Ronan das schon erwartet und lächelte, ehe er kurz nickte. "Okay. Aber jetzt trage ich ihn noch rauf, okay ? Und bitte denke nicht, daß ich dich für unfähig halte oder so, ich bin es nur von meinen Vätern, Onkeln, Großvätern und Cousins gewohnt. Bei uns tragen die Dominanteren immer die Taschen für ihre Gefährten, weil sie sie lieben und verwöhnen wollen."

„Also gut. Und das gibt es heutzutage leider nicht mehr oft, wie man früher miteinander umging. Meine Eltern und Großeltern waren auch so.“ Alix verstand es schon, und Ronan war einfach ein sehr umgänglicher Mensch, der sich auch um alle kümmerte, die Hilfe brauchten.

Ganz genau so war es auch und Ronan nickte und lächelte wieder, als er Alix oben die Türe zu ihrem Stockwerk aufhielt. Als Alix durchgegangen war, hielt er die Türe noch für zwei Mädchen auf, die nach ihnen kamen und sein Lächeln vertiefte sich noch, als er wieder zu dem Braunhaarigen ging und ihm in ihr Klassenzimmer folgte. "Ich bin auch gerne eher da ... so hat man viel mehr Ruhe, bevor die Stunden beginnen. Heute haben wir eine Stunde Bio, ehe wir Sport haben, und danach Mittag und danach Hauswirtschaft. Oder ?"

„Ja, so ist es ... und ich hab nur einen Snack mit, weil ich wenn Hauswirtschaft ist, nicht richtig in der Mensa esse.“ Denn Hauswirtschaft war wirklich eher kochen und backen, und da aßen sie dann auch, was gekocht worden war. Während er gesprochen hatte, schnaufte er leise, aber ging noch bis zur Klasse und machte unterwegs keine Pause. „Also geradeaus usw. kann ich weit laufen, wenn es langsam ist ... also wandern.“ Denn er war oft unterwegs, und da hielt er gut durch.

Natürlich blieb Ronan bei ihm und als sie sich gesetzt hatten, gab er ihm dessen Rucksack und nickte kurz. "Wandern ist auch sehr schön - gerade weil man viel sieht, und es ist trotzdem gesund. Ich kann mir denken, daß es hier auch schöne Möglichkeiten zum Wandern gibt - die Wälder und der See, der hier ist, laden direkt dazu ein." Der junge Naga hatte sich zwar schon informiert, aber noch keine Zeit dafür gehabt, ein wenig zu laufen oder die Gegend anzusehen, da er seine Wohnung renovierte und lächelte nun wieder zu Alix, als ihm eine Idee kam. "Vielleicht kannst du mir ja mal etwas zeigen ? Ich kann mir denken, daß man da auch einige schöne Motive findet."

„Es gibt viele Wanderwege, und deswegen kommen auch Touristen her. Denn in eine Richtung kann man im Wald wandern, und auf der anderen Seite zum See und Boot fahren, und angeln. Was Süßwasserfisch angeht, kann man hier sehr guten und leckeren Fisch bekommen.“ Alix war bei dem Thema deutlich entspannt und überlegte bei der Frage kurz. „Ich kenne die Umgebung in- und auswendig, und eher wo man nie Jemand trifft ... genau wie geheime Orte, die nicht überrannt werden. Zuhause kann ich dir schon viele Bilder davon zeigen und vielleicht am Wochendende schon herumführen, denn von deinem Tanzstudio gibt es auch einen Pfad in den Wald und zu einer Stelle.“ Was das anging, hatte Alix schon sehr viel erkundet, und er verlief sich auch nicht. Aber jetzt blickte er auf, denn Marc und Tibbs kamen herein und setzten sich gleich an ihren Platz, und begrüßten Ronan.

Jener hatte nur noch breit grinsen und ein kurzes "Das wäre großartig - da reden wir am Nachmittag noch einmal darüber, ja ?" wispern können, ehe er leise lachte, als die beiden sich zu ihnen setzten. Ronan mochte die zwei und als Tibbs ebenso breit grinste ahnte er schon, um was es ging. Und Tibbs enttäuschte ihn auch nicht, als er gleich loslegte. "Alsooo - wie ich hörte, hast du dich total in unseren besten Freund verguckt, Großer. Wobei man das auch nicht übersehen konnte, aber egal. Das heißt aber auch, daß wir jetzt alle die Handynummern tauschen - sonst können wir ja überhaupt keinen Kontakt halten. Also, bitte freundlich ..." Als er endete, zückte Tibbs schon sein Handy und Ronan lachte, als dieser gleich ein Foto schoß, einen neuen Kontakt öffnete und ihm dann das Handy erwartungsvoll hinhielt. Natürlich tippte Ronan gleich seine Nummer ein und nachdem Marc das Gleiche getan hatte, lächelte der junge Naga zu Alix und fragte ihn. "Es wäre schön, wenn ich dir meine Nummer geben und vielleicht auch deine erhalten könnte ?"

Alix war froh, daß Tibbs das mit den Handynummern in Gang gesetzt hatte, denn er hätte es einerseits wohl wieder vergessen und sich andererseits wahrscheinlich nicht getraut, so zu fragen. Jetzt nickte er sacht und gab Ronan sein Handy, damit er seine Nummer eingeben konnte und nahm dessen, damit er seine Nummer eintragen konnte. Danach wurde gleich wieder getauscht, und so hatte Ronan die Nummern, die er brauchte.

Außerdem schoß der junge Naga noch von allen drei ein Foto, das er zu den Nummern ordnete und nickte, als er sein Handy wieder wegsteckte. "Perfekt - und ich verspreche auch, nicht zu nerven." Das ließ Tibbs noch breiter grinsen, als er ihm ein "Aber ich, darauf kannst du wetten. Und ist nur lieb gemeint." antwortete. Dann kamen jedoch nach und nach die Anderen herein und sie mußten leiser reden. "Na, freust du dich auch so sehr wie wir auf den alten Leuteschinder, Alix ?"

Alix seufzte leise und grinste schief. „Ja, sicher doch - und ich hab Ronan schon von ihm erzählt. Wir stehen das aber wie immer durch, denke ich.“ Marc nickte nun auch und sprach leise. „Da halten wir wie immer zusammen.“ Denn sie hatten da zu dritt das gleiche Tempo beim Laufen, und hatten sich immer an Alix angepaßt, denn sie waren Freunde.

"Keine Sorge - ich werde mich euch ebenfalls anpassen, egal ob der Coach was anderes will oder nicht. Ich kann mir denken, daß es dort allen so geht ... und von mir aus kann er sich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln, ich bleibe bei euch." Denn für den jungen Naga waren diese drei schon jetzt seine Freunde - und er hoffte, daß er sie in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten davon überzeugen konnte, daß sie sich auf ihn verlassen konnten. Denn auch er wußte, daß Vertrauen erarbeitet werden mußte ... zumindest bei Menschen, da sie nicht wie er riechen konnten, ob Jemand log oder die Wahrheit sagte. Dann kamen aber die Footballer rein - und ein Blick Ronans reichte daß sie nichts zu den drei Freunden sagten, sondern sich weiter über Football und ihre erste Trainingsstunde unterhielten, und sich auf ihre Plätze setzten.

Es war ungewohnt, daß sie nicht gleich am Morgen schon blöde angesprochen wurden. Es war jetzt wirklich eine Erleichterung, und so waren sie wieder entspannt, als die Sportler sich um ihre Sachen kümmerten. „Ist ungewohnt, daß sie  jetzt dort hinten bleiben und uns in Ruhe lassen.“ murmelte Alix, und Marc grinste breit. „Seeeehr ungewohnt - aber wir werden uns sicher ganz schnell daran gewöhnen, und es genießen.“

Auch Tibbs nickte und als Ronan für einen Moment verlegen den Blick senkte, lachte er leise. "Mach dir keinen Kopf, Großer - wir freuen uns, daß wir nun einen persönlichen Bodaguard haben. Es ist auf jeden Fall ruhiger jetzt ... und ich denke, das wird auch so bleiben." Während Ronan kurz zustimmend nickte, da er schon dafür sorgen würde, kamen auch die restlichen Schüler herein und die Cheerleaderinnen redeten gleich davon, daß sie höchstwahrscheinlich neue Uniformen bekommen würden ... doch dann läutete die Glocke und sie murrten leise, während der Lehrer hereinkam und die erste Stunde ankündigte. Natürlich kontrollierte er zuerst, wer anwesend war und hakte die Schüler ab, doch dann stand der Lehrer auf und begann wie gewohnt den Unterricht.

 

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Als die Stunde aus war, packte Ronan wie auch die Anderen alles ein und stand auf, hängte seinen Rucksack auf die linke Schulter und neigte sich leicht zu Alix, als er leise zu ihm sprach. "Ich gehe einfach mit euch mit, ja ?"

„Gern, und ich glaube den Weg zur Sporthalle kennst du noch nicht.“ Alix wußte ja, daß Ronan sich noch nicht die ganze Schule angesehen hatte, und Sport war Gestern auch nicht dran gewesen.

Und vor allem hatte Ronan kein Interesse daran, sich nach den Sportmöglichkeiten umzusehen, so daß er dankbar und erleichtert aufseufzte. "Jep - und sorry, aber wenns nach mir gänge, hätte der Sportunterricht auch Ende der Woche stattfinden können." Dann folgte er ihnen aus dem Klassenzimmer und die Treppen hinab, weiter durch die Schule und dann nach draußen, über den Weg durch die große Wiese bei der Highschool und zu der kleineren Sporthalle, denn die große Sporthalle wurde von den Cheerleadern genutzt, und die Baseballer und Footballspieler waren auf ihren jeweiligen Spielplätzen. Im Winter würden sie in die kleinen Innenstadien gehen, die auf dem Gelände standen ... doch noch war das Wetter schön, so daß die Mannschaften draußen trainierten, sobald sie sich umgezogen hatten. In der kleinen Sporthalle teilten sie sich auf - die Jungs in die eine, und die Mädchen in die andere Umkleide. Natürlich folgte Ronan seinen Freunden in die Umkleide für die Jungs und stellte dann seinen Rucksack und die kleine Trainingstasche auf den Platz  neben Alix, ehe er sich umsah und sich etwas entspannte. "Ich denke ja mal, daß hier Niemand hänselt, oder ? Ich habe in meiner vorigen Highschool sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weil ich ... anders bin."

„Nein, das macht hier keiner, wir sind alle ein wenig anders.“ Marc antwortete gleich lächelte breit. „Auch wenn deine blauen Haare wirklich anders, aber für uns drei total cool sind. Wir sind Anime- und Mangafreaks, und mögen solche Haarfarben.“ Das stimmte wirklich, und im Grunde war Ronan ein Traum für jeden Manga- und Animefan.

Der junge Naga errötete leicht und zuckte mit den Schultern, ehe er seine kurze Trainingshose und die Turnschuhe für den Sport herausholte. "Ich habe von Natur aus blaue Haare - ein Gendefekt von meinem Großvater her. Und ich habe nur am Kopf, an den Achseln und untenrum Haare, sonst nirgends ... und Geburtsmale, die eher an Tattoos erinnern, und mit den Jahren noch deutlicher werden." Während er sprach, zog Ronan die Schuhe, die Jacke und die Jeans aus - und man sah an seinen Armen, den Beinen und auch an der Brust und dem Rücken bei den Ausschnitten des Muskelshirts die blassen Zeichen, die er von Babuschko geerbt hatte.

Jetzt kuckten sie mit noch größeren Augen und schluckten leicht, denn es war wirklich unglaublich anzusehen. „Wahnsinn. Das ist wirklich genial, und steht dir echt super.“ Marc sprach aus, was Alix und Tibbs wohl dachten ... und Alix war wirklich erstaunt und fand es einfach wunderschön und so passend, wie es nur zu Ronan passen konnte, obwohl er es beim gestrigen Kunstunterricht durch seine Verlegenheit nicht bemerkt hatte. Aber auch dessen Körper war atemberaubend, und war wirklich wie ein Mann aus einem Fantasytraum. Er war daher auch kurz abwesend und Marc lächelte, weil er es bemerkte.

Als er das sah, errötete Ronan leicht und lächelte verlegen, während er in die kurze Trainingshose schlüpfte und danach die Turnschuhe anzog. Auch Tibbs musterte ihn, während er sich anzog, ehe er Alix anstubste, damit dieser wieder aus seinen Zeichenträumen aufwachte. "Du kannst ihn ja später malen, ja ? Aber jetzt beeil dich, ehe der Coach ungeduldiger wird, als er so oder so schon ist."

„Oh, Entschuldige. Ja, ich mache mich rasch fertig.“ Alix war wieder aus seinen Gedanken gerissen und deswegen auch deutlich verlegen. Marc und Tibbs waren auch schon umgezogen und gingen schon mal vor, während Alix sich beeilte, daß er sich auszog, um in seine Sportkleidung zu schlüpfen. „Entschuldige wirklich, ich starre oft, wenn ich etwas sehe, das ... ich zeichnen möchte.“ Jetzt war er noch verlegener, denn er gestand nun ein, daß er Ronan gern zeichnen wollte. Das würde er auch tun, und er hatte alle Details im Kopf. „Uhm ... ich kann mir merken, was ich sehe. Auch wenn ich es teils lieber bei Mathe, Geschichte usw. hätte.“

Natürlich hatte Ronan gewartet und schmunzelte jetzt, als er kurz den Arm um die Schultern von Alix legte und ihn für einen Moment an sich drückte. "Mach dir darüber keinen Kopf - ich kenne das gut von mir selber, und auch vor allem von meinem Onkel Sascha. Er ist ein Genie beim Malen und er starrt auch immer so in Gedanken, wenn er ein Motiv findet. Also so gut wie die ganze Zeit, vor allem seinen Gefährten sieht er gerne so an, und auch mein Onkel Mattheo ist so. Und wenn du magst, kannst du mich ja malen ? Ich würde auch gerne dich zeichnen ... aber nur, wenn du es möchtest." Dann ließ er ihn wieder los und nickte zur Türe der Umkleide, während die Anderen sich noch umzogen und miteinander unterhielten. "Gehst du vor ? Ich weiß leider nicht, wohin."

Daß Alix Ronan schon gemalt hatte sagte er jetzt nicht, und nickte nur kurz. „Mal sehen wegen dem Zeichnen. Und komm, ich gehe vor.“ Das Thema Zeichnen unterdrückte er jetzt, denn es war Sport dran und da mußte er seine Gedanken um die Kunst abschalten. Er ging aus der Umkleide und zeigte den kurzen Weg ... und schon standen sie in der großen Sporthalle, wo der Trainer schon sein Klemmbrett in der Hand hatte und nun erstaunt aufblickte, als er Ronan sah. Es war doch die Hoffnung, daß er noch Jemand dabei hatte, der sich geschickter anstellte.

Natürlich sah Ronan sofort den Blick des Trainers und lächelte schief, da er diesen Blick nur zu gut kannte. Also wollte er dem gleich einen Riegel vorschieben und wisperte ein kurzes "Bin gleich wieder da." zu Alix, ehe er zu dem Trainer ging und ihm zur Begrüßung seine Hand hinhielt, und ihn freundlich anlächelte. "Hi ... ich bin neu hier, ich heiße Ronan. Und bevor sie fragen: Ich habe keinerlei Talent für Mannschaftssport, da ich nicht aggressiv genug bin, und auch in Sport bin ich nicht unbedingt gut. Mein Körper kommt von harter Arbeit und vom Tanzen, das ist das Einzige, das ich kann."

Der Trainer seufzte leise und atmete tief durch. Er mußte sich wohl wirklich mit so etwas abfinden, aber immerhin konnte er hier noch arbeiten. „Also gut - ich muß mich wohl damit abfinden, euch zumindest ein Bißchen für Sport in den Hintern zu treten.“ Er notierte nun schon, daß Ronan anwesend war, und schickte ihn zu den Anderen zurück. Dann rief er die Namen auf und kontrollierte, wer hier war.

Ronan hatte sich noch einmal bedankt und ging zu Alix, ehe er leise zu ihm wisperte, als der Trainer nicht hersah. "Er war früher der Footballcoach, nicht wahr ? Gab es denn zwischen ihm und dem neuen Coach Schwierigkeiten ? Weil er jetzt hier ist, und nicht mehr die Footballer trainiert." Es war doch ein wenig seltsam, denn der ältere Trainer war noch sichtbar fit und hätte die Footballer sicherlich ebenfalls trainieren können.

„Uhm ... er ist freiwillig in Rente gegangen, und hat diese Aufgabe seinem Sohn übergeben. Aber dann merkte er, daß es ihm doch langweilig ist, und er wurde dann hier zum Sporttrainer. Warum genau er es seinem Sohn übergab, wissen wir nicht ... aber es gab Vermutungen, daß es sein Herz war, und er dann einen Schrittmacher bekam und somit wieder fit wurde. Aber genaues ist nicht bekannt.“ Marc sprach leise und hob dann kurz die Hand, als sein Name aufgerufen wurde. Nach ihm kamen dann noch drei, und schon ging es los. „Also alle da, was einem Wunder gleichkommt ! Und nun ab zum Warmlaufen ... hophop !“

Als er das fast nicht verständliche Stöhnen von Alix hörte, das in dem Aufstöhnen der Anderen unterging, drückte ihm Ronan kurz aufmunternd die Hand, ehe er sich neben ihm in Bewegung setzte, da sie immer zu zweit nebeneinander im Kreis in der Halle liefen. Tibbs und Marc liefen vor ihnen und Ronan paßte sich mit der Geschwindigkeit an Alix an, während er ihn unauffällig beobachtete. Zum Glück war es nicht allzuschnell, da keiner hier eine gute Kondition hatte ... und der junge Naga atmete erleichtert ein, als der alte Trainer sie früh genug in die Mitte der Halle rief, ehe einer der Schüler ernsthafte Schwierigkeiten bekam. Ronan merkte, daß der Alte zwar noch immer sehr harsch war und hart rüberkam - doch er achtete darauf, Niemanden zu überlasten und aufzuhören, ehe es Probleme oder sogar Verletzungen gab. Sie gingen dann zur Gymnastik über und verbrachten damit fast den Rest der beiden Stunden, ehe der alte Trainer nickte und sie wieder zurück in die Umkleide schickte. Dort angekommen, zögerte Ronan noch ... dann setzte er sich auf die Bank und zog sich wie die Anderen aus, doch nahm danach seine normale Kleidung, um sich wieder anzuziehen und nicht wie die Anderen zu duschen.

Alix hatte aber auch gemerkt, daß es bei Ronan nicht nötig war - denn er hatte nicht geschwitzt, was sicher einige auch gern hätten. Alix war aber immer schüchtern beim Duschen und verschwand auch schnell im Duschraum, denn er wollte damit immer schnell fertig werden.

Tibbs machte etwas langsamer und hob eine Braue, als Ronan seinem Freund nachblickte und leise seufzte. "Hey, Großer ... laß mich raten. Du gehst deshalb nicht duschen damit Alix nicht sieht, wie du bei seinem Anblick einen Steifen kriegst, hm ?" Als Marc ihn hochrot anstubste, zuckte Tibbs nur mit den schmalen Schultern und lächelte, als auch Ronan rot auf den Wangen wurde und leicht nickte. "Er ist ja so schüchtern ... und ich wills langsam angehen lassen. da kommt das einfach schlecht, wißt ihr ?" Tibbs seufzte leise und  nickte ... dann klopfte er Ronan auf die breite Schulter und nahm seinen Duschbeutel und das Handtuch, verschwand selbst in der Dusche und hoffte, daß er noch kurz mit Alix reden konnte.

Das konnte er, denn Alix war noch nicht ganz in der Dusche, denn er hatte noch etwas aus seinem Waschbeutel gebraucht. Jetzt stand er auch noch da und versuchte, tief durchzuatmen ... denn er hatte nicht gedacht, daß Ronan schon so extrem in ihn verliebt war. Aber er erschrak, als Tibbs auftauchte und wurde nun selbst wieder rot auf den Wangen, denn er ahnte, daß Tibbs gleich mit ihm reden wollte. „Ich hab es mitbekommen ... und ich bin echt ein Angsthase oder ?“

"Sehr. Ganz ehrlich, alleine schon das zeigt mir, daß der Große viel besser und ganz anders ist als die Idioten, die bisher auf dich spannen." Da Tibbs mittlerweile ja wußte, daß der Blauhaarige gut hörte, war er mit Alix weiter in die Dusche hineingegangen, da das laufende Wasser ihre leisen Worte übertönte. "Achja, weißt du was ? Als ich gestern in Handarbeiten war, passierte etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte ... Susi setzte sich neben mich, und wir unterhielten uns. Sie hat dieses Jahr gewechselt, da sie in den Ferien mit ihre Mutter oft nähte, und es machte ihr Spaß." Tibbs war noch immer ganz geschockt darüber, da Susi eine der Cheerleaderinnen war und sehr hübsch ... und er ihre ganz normalen Gespräche über das Nähen genossen hatte.

„Was ? Ich glaube, dir geht es jetzt ähnlich wie mir, hm ? Ich hoffe, sie ist so nett wie bei mir Ronan.“ Und hoffentlich ebenso ehrlich, denn mit den Mädchen hatte Tibbs schlechte Erfahrungen gemacht. Einerseits aus Scherz und andererseits, damit er ihnen beim Prüfungenschreiben half. Jetzt war aber das Duschen dran, denn sie hatten nicht zuviel Zeit.

Tibbs hatte noch ein leises "Ich hoffe auch." gewispert, ehe er sich selbst abduschte und verträumt lächelte. Es würde sich über die nächsten Wochen zeigen, was daraus passierte ... doch der junge Blonde hoffte, daß sie zumindest Freunde werden konnten, denn sie hatten sich herrlich über das Nähen unterhalten können. In der Zwischenzeit zog Ronan sich fertig um und packte die Trainingskleidung wieder in die Sporttasche, lächelte, als die Ersten schon wieder aus der Dusche kamen und sich anzogen, und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er wollte auf Alix warten und ihm kurz Bescheid sagen, daß er draußen warten würde, während dieser sich wieder anzog ... denn wenn der junge Naga jetzt gehen würde, könnte Alix vielleicht denken, daß er ihn sitzengelassen hätte.

Ronan mußte aber auch nicht lange warten, denn Alix duschte immer rasch und gründlich, und kehrte in sein großes Handtuch eingewickelt zurück. Er war ganz froh, daß Ronan noch da war, auch wenn er wegen seinem Körper noch immer verlegen war obwohl er wußte, daß Ronan ihn wohl mochte. „Gehen wir gleich zusammen zum nächsten Unterricht ?“ fragte er jetzt aber, und hatte somit doch seinen ganzen Mut zusammengenommen.

Der Blauhaarige hatte große Mühe nicht allzu rot auf seinen Wangen zu werden, auch wenn er es nicht ganz vermeiden konnte - denn was er von Alix sah, gefiel ihm sehr, sehr gut. Doch dann hatte Ronan sich einigermaßen im Griff und lächelte, als er nickte und aufstand, um seinen Rucksack und die Sporttasche aufzunehmen. "Mehr als nur gerne - wir haben ja vorher noch die Mittagspause. Ich warte draußen auf dich, ja ?"

„Ist okay, dann bis gleich.“ antwortet Alix gleich, und blickte Ronan dann nach. Er bemerkte langsam wirklich alles ... gerade, daß Ronan ihn anziehend fand, und wirklich auf ihn stand. Er kannte einen ähnlichen Blick von seinen Eltern - denn sie hatten sich sehr tief geliebt, und man hatte es ihnen immer wieder ansehen können.

Vor der Turnhalle atmete der junge Naga erst einmal tief aus und schloß kurz die Augen, als er sich neben die Türe an die Wand lehnte. Ronan hoffte, daß er Alix in ihrer Mittagspause ein wenig freundschaftlich berühren konnte ... denn er spürte, wie die Sehnsucht nach ihm stärker würde. Doch dann hatte er sich wieder im Griff und lachte leise, als Tibbs herauskam, ihn breit angrinste und mit den Brauen wackelte.

Es dauerte auch nicht lange, dann kam Alix heraus und lächelte sacht. Marc kam dann auch, und die Freunde konnten zusammen zu der Mensa gehen. „Nehmen wir unseren Snack wie immer draußen ?“ fragte er, denn das Wetter war wirklich gut und sie hatten dort noch mehr Ruhe. Und in der Mensa aßen sie nicht, denn sie würden bald kochen und aßen dann, was sie alle gekocht hatten.

Tibbs nickte kurz und lachte, als auch Ronan über das ganze Gesicht strahlte. "Laß mich raten, Großer ... du ißt jetzt schon was und dann auch das, was wir kochen, und hast dann immer noch Hunger ?" Das ließ den jungen Naga wieder leicht rot auf den Wangen werden und er zuckte verlegen mit den breiten Schultern, als er den dreien in die Mensa folgte. "Äh ... so in etwa. Ich habe einen sehr großen Körper zu versorgen und esse eben sehr viel." Dann nahm er sich drei Sandwiche und zwei Äpfel, ehe er den drei Freunden wieder nach draußen folgte. "Es ist ein herrliches Wetter ... wo geht ihr denn normalerweise hin ? Es gibt hier ja sehr viele Bänke auf der Wiese und auch bei den Bäumen darumherum." Denn direkt an die Schule grenzte ein kleinerer Wald, der jedoch sehr gut gepflegt wurde, und deshalb eher einem Park glich. 

„Wir gehen hinten zu den Bäumen. Da ist erstaunlich wenig los, und wir finden dort immer unsere Ruhe.“ Alix hoffte, daß es für Ronan okay war ... aber er konnte sich denken, daß er den Platz auch mochte.

"Gern - ich mag Bäume und wenn wir dort unsere Ruhe haben, umso besser." Natürlich folgte Ronan den dreien ... und als sie zwischen einigen Büschen hindurchgingen grinste der junge Naga breit, als sie auf einer kleinen Lichtung ankamen, die gut durch die Bäume und Büsche geschützt war und dennoch gutes Licht bot. "Verdammt - das ist perfekt. Ruhig, hell, und genug Platz für uns alle." Trotzdem setzte er sich neben Alix auf eine der breiten Bänke und lächelte zu dem Braunhaarigen, ehe er seinen Rucksack abstellte und hoffte, daß es für Alix okay wäre, daß sie wieder nebeneinander saßen.

Alix hatte jetzt nichts dagegen denn er begriff langsam wirklich, daß er vor Ronan absolut keine Angst haben mußte. Daß Tibbs und Marc sich auf eine der anderen Bänke setzten, war natürlich Absicht ... und jetzt fingen sie an zu essen, damit sie nicht mit knurrenden Magen den Hauswirtschaftsunterricht starteten.

 

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